2017 – 45. Nordbayerische Reitertage

„Was haben Hamburg, Hickstead und Marktredwitz gemeinsam? Sie alle haben ein traditionsreiches Derby im Pferdesport.“ Mit diesen Worten begrüßten die Richter die zahlreichen Zuschauer und Teilnehmer auf der Anlage des Reitclubs St. Hubertus am Sonntag zum Highlight der 45. Nordbayerischen Reitertage im oberfränkischen Marktredwitz. Und hier sollte es heuer besonders dramatisch werden.

Zunächst begann das Turnierwochenende am Samstag mit einem Springreiterwettbewerb, bei dem Lea Quol mit einem vierten Platz die erste Schleife für den Gastgeber gewann. In der anschließenden Stilspringprüfung Kl. E schaffte es Quol mit ihren beiden Pferden platziert zu werden, während Katrin Knoll (PSG Oberlosa) den Sieg holte.

Vanessa Kurtz (PSG Abenberg/Ebersbach) gewann im darauffolgenden Stilspringen Kl. A* und qualifizierte sich damit, wie Knoll zuvor, für den Champions-Club. Beim beliebten Jump&Run siegte Melanie Klitta (Pffrd. Wölsau) mit Vorjahresdoppelsieger Mattias Arneth als Läufer. Corinna Siegle-Karayazi holte, unterstützt von ihrem Sohn Yakub, mit einem zweiten Rang eine weitere Platzierung für Hubertus. Dies war für sie der Auftakt zur Schleifenjagd. Mit ihrem springfreudigen Pferd Paloma flog Siegle-Karayazi am Nachmittag zu den Siegen in der Punktespringprüfung und der anschließenden Springprüfung Kl. L. Laura Bergemann (RC Forchheim) und Sissy Kupfer (RSV Fohrenreuth/Rehau) folgten auf den weiteren Plätzen.

Lea Quol und Luisa Eichner konnten am nächsten Morgen in der Springprüfung Kl. E mit den Plätzen drei und vier weitere Schleifen für den Heimverein verbuchen. Im Stafettenspringen siegten Christina Quol und Kathrin Heißinger (St. Hubertus).

Dann war endlich Derby-Zeit. Hier stand wieder Corinna Siegle-Karayazi im Fokus, die nach ihren zwei Siegen tags zuvor als Favoritin gehandelt wurde: Nachdem sie mit ihrem Pferd Paloma durch den nun mit Naturhindernissen aufgewerteten Parcours geprescht war und bis zum letzten Sprung auf Goldkurs lag, übersah sie jedoch das Hindernis und musste dieses neu anreiten. Dieser Fehler bedeutete lediglich Rang fünf. Es siegte schließlich Sandra Ossmann (RFV Burgkunstadt-Theisau).

Mit einem ersten und einem dritten Platz in der darauffolgenden Stilspringprüfung Kl. A** lieferten Charlotte Leidl und Celin Stark für die RSG Wampen eine starke Leistung ab, ebenso wie Katrin Neidhart (LRFV Hof) bei ihrem Sieg im Stilspringen Kl. L. Elke Schmidt (PSG Bayreuth) sicherte sich in der abschließenden Springpferdeprüfung mit Stechen die letzte goldene Schleife des ersten Turnierteils.

Das unbeständige Wetter zwischen den Turnieren hatte die Veranstalter nervös werden lassen, ob das Vorhaben, die Dressurprüfungen erstmals aus der Halle auf den Außenplatz zu verlagern, nicht doch letztlich ins sprichwörtliche Wasser fallen würde. Doch Petrus schien ein Einsehen mit dem Marktredwitzer Reitclub zu haben, und so strahlte die Sonne mit den Siegern während des gesamten zweiten Turniers um die Wette.

Dieses begann auf dem neugestalteten Sandplatz mit einem Dressurwettbewerb, den Linda Schreiner (RFV Münchberg) für sich entschied. Dabei konnte Lea Quol mit einem siebten Platz die erste Schleife für den Gastgeber holen. Bei der anschließenden Dressurprüfung Kl. E gelang es ihr sogar mit ihren zwei Pferden platziert zu werden.

In der anschließenden Dressurprüfung Kl. L* mit Trense konnte sich Nathalie Sallie (St. Hubertus) über einen vierten Platz freuen. Wie schon beim Springturnier zwei Wochen zuvor wurden auch in der Dressur wieder zwei Prüfungen als Qualifikation für den Champions-Club  ausgeschrieben: Eine solche, genauer gesagt eine Dressurprüfung Kl. L* mit Kandare, gewann Kristin Bergmann (RSG Frankenhof Sonnefeld) und durfte sich nun über eine Fahrt nach München-Riem freuen.

Die folgende Prüfung, eine Dressur-M*, galt als Qualifikation für die abendliche M-Kür bei Flutlicht. Während in der Dressur-M* noch Annabell Diesch (RFV Gut Eggenhof Erlangen) triumphierte, setzte sich in der Kür die zuvor zweitplatzierte Anna Schratt (RC Kastanienhof) bei langsam untergehender Sonne durch.

Ihre Vereinskollegin Katrin Hubert gewann am Morgen die erste goldene Schleife des zweiten Tages in einer Dressurpferdeprüfung Kl. A. Dann durfte der Hubertus-Nachwuchs sein Können beim Führzügelwettbewerb beweisen, bei dem Amelie Plechschmidt ihre Abteilung gewann. Wenig später tat es Helena Plechschmidt ihrer kleinen Schwester gleich und siegte im Reiterwettbewerb.

In der Dressurreiterprüfung Kl. A konnte sich Alexandra Rausch über Rang fünf freuen, während Lea Quol in der Dressurprüfung Kl. A* ihre vierte und für den Gastgeber letzte Schleife holte. Den letzten Sieg des Dressurwochenendes sicherte sich schließlich die Fohrenreutherin Vanessa Rädlein-Weiß in der Dressurprüfung Kl. A** und qualifizierte sich damit ebenfalls für den Champions-Club.

[Christoph Henkenius]

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